Die Erfolgs-Idee „Klimanotstand“

Über den verbreiteten Begriff „Klimanotstand“ – „Climate emergency“ wird einer kritischen Masse der Zivilgesellschaft die Dramatik der Klimaerhitzung bewusst.

Planet Erde im Klimanotstand – Hintergründe – Vorgangsweise – Beweis Keeling-Kurve  415 ppm CO2 

UN-Generalsekretär Guterres in seiner Neujahrsansprache: Alarmstufe rot für die Welt!

Wir stehen am Beginn der Heißzeit! Juni und Juli 2019 sind die heißesten Monate in der menschlichen Zeitepoche. Hitze-Rekorde weltweit!  28.000 Wissenschaftler stellen sich hinter die Forderungen der für mehr Klimaschutz streikenden Schüler von fridaysforfuture. Die Jungen haben recht!​

Die Idee zur Ausrufung eines Klimanotstandes stammt von Adrian Whitehead, er ist ein australischer Biologe. ​​

Nachfolgend das System von Whiteheads Idee, erläutert von Ernst Walter Schrempf, kommunaler Klimaschutzbeauftragter, Berater auf Einladung des Ministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (A), Referent an der Europäische Akademie (D, I) R20 Austrian World Summit (A) Greta Thunberg.  > Schloss Thannegg – Academy.

Whitehead ist überzeugt, dass eine Ausrufung des Klimanotstandes durch öffentliche Institutionen den Bürger*innen zeigt, dass es sich bei der weltweiten Klimakatastrophe tatsächlich um einen akuten Notfall für die Menschheit handelt!​

Schwere Kritik am Begriff „Notstand“ kommt dagegen von Wirtschaftsvertretern/Politikern: Was soll das, „Notstand“, diesen Begriff hat es doch nur im Krieg gegeben! 

Die Antwort an die Kritiker liefert bereits im Jahr 1985 der Schriftsteller Michael Ende: (Momo)​

Wir befinden uns bereits mitten im 3. Weltkrieg! Es ist nicht ein regionaler Krieg, sondern es ist der kaum beachtete Krieg mit der Zeit! Es ist der erbarmungslose Krieg gegen unsere Kinder und Enkel! Wir verbauen und verseuchen ihnen die besten Ackerflächen, vergiften ihnen das Wasser und verpesten ihnen die Luft. Unsere Politik wird so weitermachen, denn unsere Kinder und Enkel können sich nicht wehren!​

Wirkung auf die Politik: Whiteheads Idee wirkt, die Dramatik des Wortes „Klimanotstand“ weckt die Menschen auf. Die sensibilisierte Zivilgesellschaft widmet sich auf Grund der Medienpräsenz  zunehmend dem Klima-Thema. Nach Hochrechnungen wird 2019 eine kritische Masse in der Zivilgesellschaft den tatsächlichen Ernst der Lage erkennen. Die Folge ist eine zunehmende Verhaltensänderung. Die EU-Wahlergebnisse kündigen dies bereits an.​

Klimanotstand ist bitterste Realität: Die exponentiell ansteigende Klimaerhitzung führt ohne drastische Gegenmaßnahmen unweigerlich zum Kollaps von Wirtschafts- und Versorgungssystemen. Die Klimaerhitzung ist seit 1972 wissenschaftlich belegt, (Club of Rome) jedem Politiker der Welt bekannt und seit 30 Jahren massiv angeprangert durch die UN. Trotz der Symptome jährlich zunehmender, in manchen Teilen der Welt bereits apokalyptischer Katastrophen, Hungersnöte, Kriege und Völkerwanderungen, erfolgt von westlich geprägten Regierungen eine unzureichende Bekämpfung der Ursachen! Das selbe gilt für das gleichzeitig stattfindende, seit Millionen von Jahren beispiellose Artensterben.​

Warum wird von der Politik nicht in ausreichender Weise gegengesteuert?
Weil in unseren westlichen Demokratien, mit den auf Lobbyismus basierenden „demokratischen“ Entscheidungsfindungen, der Politik weitgehend „die Hände gebunden“ sind. (In Brüssel arbeiten 25.000 Lobbyisten) Diese „demokratischen“ Regeln im Gesetzgebungsverfahren haben seit über 30 Jahren wirksame Klima- und Artenschutz-Maßnahmen verhindert. Eine grundsätzliche Änderung dieses politischen Handelns, speziell in den Fossil-Energiebereichen, ist in diesem Systemen (noch) nicht vorgesehen. Die Nutzung von Worten und Begriffsbezeichnungen welche das Klima-Problem verharmlosen, lähmt die Zivilgesellschaft zur Passivität.

Wahlen: Seit Jahrzehnten konnten auch Wahlen nur wenig bewirken, da diese an den realen Machtverhältnissen nichts verändern. Die EU-Wahl mit dem Erstarken ökologischer Einflüsse weckt einen Hoffnungsschimmer.
In Frankreich haben nun viele Bürger*innen entdeckt, dass ihre politischen Vertreter nicht sie, das Volk vertreten, sondern einzig das „Establishment“ im Hintergrund. Zur Verteidigung dieser Macht-Interessen werden von der Politik systemkritische zivile Strukturen bekämpft und das Volk unterdrückt. Schlimmster Terror ist den Mächtigen dienlich, da ein Volk im Chaos durch staatliche Gewalt leichter zu kontrollieren ist. Eine erfolgreiche Einflussnahme der Zivilgesellschaft zur Erreichung der UN-Klimaschutz-Ziele ist deshalb ausschließlich nur auf friedlichem Wege möglich.​

Klimaschutzbewegung FridaysForFuture: Die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg prangert die jahrelange Handlungsunfähigkeit der Regierungen an und löst weltweit die unaufhaltbare Lawine der Schülerproteste aus. 28.000 Wissenschaftler, (scientists4future) dazu Bürger*innen aller Altersgruppen und mit größter Wirkung, die mittlerweile Klima-fachkundigeren Medien, stellen sich hinter die streikenden Schüler. Das Thema Klimaschutz und das mögliche Gegensteuern erhitzt die Gemüter, die an die Wand gedrängte konservative Politik versucht weiterhin abzuwiegeln. Diese in Klima- und Umweltschutzbereichen jahrzehntelange Versagen der Regierungen stellt mittlerweile nicht nur eine unberechenbare Gefahr für die Bevölkerung dar, sondern gilt bereits als akute Gefahr für den Fortbestand der Demokratie.​

System Klimanotstand: Die von FridaysforFuture und Parteienvertretern eingeleitete Ausrufung des Klimanotstandes „unterstützt“ die Politik, die Umsetzung der völkerrechtlich verbindliche UN Pariser Klimaschutz-Vereinbarung in regionale/nationale Gesetze zu gießen. Der „Klimanotstand“ ermöglicht ein friedliches „Überdenken“ bisheriger Klimaschutzmaßnahmen-verhindernder „demokratischer Regeln“, Verordnungen und Gesetze. Es entsteht die zum Gegensteuern notwendige Systemänderung, jedoch exakt begrenzt auf die Klimaschutz-Bereiche.

Mein persönlicher Beitrag zur Klima-Wahl 2019 in Österreich
Auf Grund der Kernbotschaft des 2015 hoch gefeierten Pariser Klimaschutzabkommens, dass die Menschheit noch ein CO2-Emissions-Kontingent von 1000 GT zur Verfügung hat, komme ich endgültig zur Erkenntnis, dass dieses Abkommen ein inszeniertes Ablenkungsmanöver der fossilen Weltwirtschaftspolitik ist. Für mich als Techniker kann die Klimaerhitzung bei einem Stand von 415ppm CO2 in der Atmosphäre mit unseren menschlichen Möglichkeiten nicht mehr gestoppt werden. Im Zuge meiner Mahner-Aufgabe initiiere ich 2019 in meiner Heimatgemeinde Michaelerberg-Pruggern die erste Ausrufung eines Klimanotstandes in Österreich. Bei der CCCA-Konferenz/BOKU-Wien überzeugte ich die fff-Vertreterinnen, die Ausrufung des Klimanotstandes als ihre Hauptforderung an die Politik zu wählen.
Diese Vorgangsweise der fff verwandelte die NR-Wahl 2019 zur Klima-Wahl.

Handlungsfähige Politik: Über den symbolischen Status „Klimanotstand“ kann die Politik „ohne Gesichtsverlust“ frühere Beschlüsse, Verordnungen und Gesetze, (Flughafenausbauten, Autobahnen) welche den völkerrechtlich verbindlichen UN-Pariser CO2-Emissions-Zielen entgegenstehen, aufheben. Die freien Budgetmittel können in klimaverträgliche Projekte umgeleitet werden. Die vom Volk „demokratisch“ gewählten Regierungen, welche in anderen Bereichen höchst geschätzt sind und welche die Zivilgesellschaft für ein friedliches Zusammenleben unbedingt benötigt, werden dabei gestärkt.

Kontrolle – Umsetzung: Die Aufträge von der Zivilgesellschaft an die Politik sind von der UN beschlossen,  wissenschaftlich belegt, mess- und zeitnah kontrollierbar.

Klimaschutz-Experten und vor allem „alle“ Politiker wissen, dass die Pariser Klimaschutz-Ziele nur ein unzureichender Kompromiss sind, sie sind der kleinste in den Verhandlungen erreichbare Nenner, es wären viel schneller wirksame Maßnahmen notwendig!

Fact – Erfolg – Misserfolg: An einer CO2 Steuer mit sozialem Ausgleich führt nach Fachleuten kein Weg mehr vorbei! Siehe langjährige Erfolge in CH und Schweden. Macron, als direkter Vertreter des Establishments, hat eine CO2 Steuer ohne sozialen Ausgleich versucht. > Volksaufstand!​

Politologen mahnen: Bei der im Bereich Klima zunehmend aufgeklärten Bevölkerung (Keeling Kurve, siehe Diagramme) birgt eine weitere Verzögerung die große Gefahr, dass der Regierung (Parteien) generell die Handlungsfähigkeit abgesprochen wird. Dann wird die Durchsetzung der UN-Vorgaben über den unkontrollierbaren Weg einer generellen Systemänderung versucht werden: „System Change not Climate Change“

Historie – Zukunft: Noch im Jahr 2019 wird auf Grund zunehmender Aufklärung eine kritische Masse der Zivilgesellschaft realisieren, dass es nicht mehr um Phrasen wie den „Erhalt des Wohlstandes“, sondern um das „Überleben jedes Einzelnen“ geht. Viele der jungen streikenden Schüler können diese Dimensionen noch gar nicht erfassen, nur aus diesem Grund sind sie noch nicht wütend (zornig) genug!
In die Enge getrieben bilden werden sie sich schneller bilden als die Alten. Anthropologisch betrachtet ist es neu, dass Wissen von Jung auf Alt übertragen wird. Bislang war das stets umgekehrt. Die Blockaden sitzen also tief, sie werden aber geknackt werden!

Frei nach Greta Thunberg: Politiker, geratet in Panik! Unsere Erde brennt, handelt schnell! Später ist zu spät!​

Warum sollen WIR Europäer etwas tun? Die Chinesen, Inder, Amerikaner bauen weiter Kohlekraftwerke, die ganze EU hat nur 10% Anteil an den Welt-CO2 Emissionen, Deutschland nur ca. 2,5%?

Weil sonst in Europa der Anschluss an die innovative Zukunftstechnik der Welt komplett verloren geht. Weil nachhaltige Zukunftstechniken der Wirtschaft einen Anstoß zu Milliarden-Investitionen liefern, weil dadurch für die Gesellschaft soziale Ausgewogenheit erzeugt wird.

Weil Klima-schützendes Handeln für das Überleben der Kinder und Enkel weltweit absolut unverzichtbar ist! ​